Die Chili

Die Chili

…oder auch Chili Pepper, spanischer Pfeffer, Peperoni, Peperoncini oder Aji genannt, fällt in die Gattung Capsicum, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist eigentlich eine Paprika. Ihre Schärfe erhalten die Früchte durch den Stoff Capsaicin. Der Schärfegrad der Schoten wird in Scoville gemessen.

 

Wissenswertes

Wusstest du, dass die ersten Chilipflanzen bereits vor 10.000 Jahren von amerikanischen Ureinwohnern angebaut wurden? Die ältesten Chilisamen der Welt wurden in der Guitarrero-Höhle in Peru entdeckt, ihren Ursprung haben die  Pflanzen aber vermutlich im Gebiet des heutigen Mexiko. Nach Europa schafften es die scharfen Früchte dank Christoph Columbus. Der brachte sie im 15. Jahrhundert von seiner ersten Amerika-Reise mit nach Spanien. Sie sollte dort als Ersatz für den zur damaligen Zeit fast unerschwinglichen Pfeffer dienen. Von dort aus, breitete sich die Chili über ganz Europa aus. Heute kennen wir über 3.000 verschiedene Sorten. Von den relativ milden Jalapeños bis hin zu den extrem scharfen Jolokia Sorten. In Österreich wird übrigens die teuerste Chili-Sorte der Welt angebaut. Für ein Kilo der seltenen Charapita Schote darf man gleich mal 20.000€ ablegen. Damit ist diese Chili-Art sogar noch teurer als Safran.

 

Anbau

Chilis sind relativ anspruchslos, was die Beschaffenheit des Bodens angeht. Generell freuen sie sich aber über ein feuchtes, nährstoffreiches Substrat mit leicht saurem pH-Wert (6,5) und einen sonnigen, warmen Platz mit ausreichend Frischluft. Wenn die Pflänzchen Mitte Mai ausgepflanzt werden, setzt man sie am besten mit etwa 40cm Abstand und achtet darauf, dass der gesamte Wurzelballen mit Erde bedeckt ist. Anschließend sollten sie noch kräftig angegossen werden.

 

Sortenvielfalt

Darüber, wieviele verschiedene Chili-Sorten es tatsächlich gibt, herrscht unter Experten kaum Einigkeit. Man schätzt die Anzahl aber auf 3.000 bis 4.000 Sorten. Der geneigte Chilizüchter hat hier also die Qual der Wahl. Egal ob Form, Farbe, Geschmack oder Schärfegrad - die Vielfalt lässt kaum Wünsche übrig. CHARLY CHILI bietet für alle Sorten die optimalen Bedingungen, damit du dich über reichhaltigen Ertrag freuen kannst.

 

Ernte und Lagerung

Die meisten Chili-Sorten tragen ab Ende Juli die ersten reifen Früchte. Eine kräftige rote Färbung und eine leicht schrumpelige Haut verraten uns, welche Schoten bereit zur Ernte sind. Manche Sorten können allerdings - ähnlich wie Speisepaprika - bereits grün oder gelb geerntet werden. Fängt die Frucht einmal an, ihre Farbe zu wechseln, ist sie in der Regel innerhalb von ein paar Tagen komplett eingefärbt. Danach sollte man ihr noch einmal 3 bis 5 Tage gönnen, damit sie ihr Aroma optimal entfalten kann. Als waschechte Südamerikanerin liebt die Chili Wärme und reagiert empfindlich auf Kälteeinbrüche, die in unseren Breiten immer wieder auftreten können. In diesem Fall ist es ratsam, die Früchte lieber noch unreif zu ernten, als Frostschäden in Kauf zu nehmen. Sind die Chilis einmal geerntet, reifen sie im Unterschied zu Tomaten nicht mehr nach. Bei der Ernte selbst, solltest du eine Schere oder ein scharfes Messer verwenden, um die Früchte sauber abzutrennen und die Pflanze nicht zu verletzen.

Frisch geerntete Chilis lagerst du am besten im Kühlschrank in einem offenen Behälter. So verhinderst du, dass sich Kondenswasser am Deckel bildet und deine Chilis schimmeln. Deine Ernte bleibt so mehrere Wochen frisch. Wenn du auch in der kalten Jahreszeit nicht auf ein bisschen Schärfe in der Küche verzichten möchtest, bietet es sich an, die Früchte einzufrieren. Chilis vertragen die Zeit im Tiefkühler gut und lassen sich dann wie frisch geerntet verwenden. 

 

Verarbeitung

Chilis sind nicht nur frisch geerntet ein feuriger Genuss - sie lassen sich auch wunderbar und sehr vielfältig weiterverarbeiten. Die meisten Schoten können ganz einfach getrocknet und zum Beispiel zu Chilipulver weiterverarbeitet werden. Wichtig hierbei ist, die Schoten an einen warmen Platz zu legen oder zu hängen und die Früchte vorher längs einzuschneiden, damit sich im Inneren kein Schimmel oder Fäule bildet. Eine besondere Art des Trocknens ist der Vorgang des Räucherns. Hierzu eignen sich besonders dickfleischige Sorten, wie beispielsweise Jalapeños oder Ancho Chilis, die dabei ein wunderbares rauchig-scharf-süßliches Aroma entwickeln. Das Endprodukt nennt sich Chipotle und kommt vorallem in der mexikanischen und US-amerikanischen „south-western“ Küche zum Einsatz. Eine ganz klassische Methode des Haltbarmachens stellt das Einlegen dar. Die Chilis werden zu diesem Zweck kurz in einem Sud aufgekocht und danach in Einmachgläsern in Öl eingelegt. Das Öl umschließt die Früchte und konserviert sie so. Für ein etwas breiteres Geschmacksspektrum können auch Kräuter und Knoblauch hinzugefügt werden. Auch hier sollten die Chilis vorher wieder längs eingeschnitten werden, damit sich keine Lufteinschlüsse bilden. Wer es gerne ein bisschen weniger scharf hätte, kann vor dem Einkochen noch die Samen und die kleinen weißen Zwischenwände (Plazenta) entfernen. Die Gläser halten sich dann an einem kühlen, dunklen Ort etwa 4 bis 6 Monate.